Paraden und Rituale, in: Neues Deutschland (Berlin) vom 1./2.8.2015, S. 25
Die Autoren, drei erfahrene hochrangige Militärs, widmen ihr im Verlag BEBUG mbH/edition berolina erschienenes Buch "allen, die mit ihrem Dienst in den Streitkräften der DDR zur Erhaltung des Friedens beigetragen haben". Der Leserkreis wird sich in erster Linie aus ehemaligen NVA-
Das Gebiet der Zeremonien, Rituale und des Brauchtums steht oft im Hintergrund aller Betrach-
– Paraden (Land-
– Ehreneinheiten, -
– Truppenfahnen und Banner, Fahnenschleifen sowie Traditionsnamen für Kasernen oder Schiffe;
– Eide und Schwüre;
– Ernennungen und Beförderungen, Auszeichnungen u.a.;
– allgemeine und spezielle Vergatterungen sowie solche im Diensthabenden System;
– Kranzniederlegungen, Begräbnisse und Beisetzungen;
– Militärmusik;
– maritimes Brauchtum und Rituale.
Für das methodische Vorgehen mag das Kapitel Paraden stehen. Paraden werden dargestellt als Mittel, sich sowohl dem potentiellen Gegner als aber auch der eigenen breiten Öffentlichkeit darzustellen. Die militärische, militärtechnische, exerziermäßige, politisch-
Eingegangen wird auch auf die Spezifik der von der Sowjetarmee übernommenen Feldparaden, die nach Manövern, oftmals multinational im Rahmen des Warschauer Paktes, stattfanden, und auf Luftparaden der Luftstreitkräfte und Flottenparaden der Volksmarine sowie Flottenbesuche, die nicht selten auch echte Anziehungspunkte für die Bevölkerung waren. Auch der Große Zapfenstreich, der Wachaufzug und Ehrenformationen erfahren eine gründliche Darstellung einschließlich des Gleichschritts und des Exerzierschritts, wie sie in der NVA exakt definiert und angewandt wurden.
Der Band ist mit zahlreichen Fotos und interessanten Übersichten (u.a. über Flottenbesuche) ausgestattet. Er würde wahrscheinlich noch mehr gewinnen durch eine Herstellung in einem größeren Format, auch mit daraus resultierenden besseren Möglichkeiten für Fotos und Abbildungen. Die Veränderung der drucktechnischen Gestaltung und Nutzung der Seiten ist im Falle einer Neuauflage unumgänglich.
Löffler, Hans-
1956-
Walter Hundt